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1. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 1

1911 - Breslau : Hirt
Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Erzherzogtums Hessen. Von Professor K. Henkelmann, Oberlehrer am Grotzh. Gymnasium zu Bensheim a. d. V. I. Geschichte. Übersicht. Das Großherzogtum Hessen, bestehend aus den drei Provinzen Starkenbnrg, Oberhessen und Rheinhessen mit zusammen 7690 qkm Flächeninhalt und 1282000 Einwohnern, ist eine Schöpfung der Neuzeit und erhielt im wesentlichen seine heutige Gestalt durch den Wiener Kongreß (1815). Schon im Jahre 1806 hatte der Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt den Titel eines Großherzogs von Hessen angenommen. Der Begründer der Hessen-Darmstädtischen Linie ist Landgraf Georg I. (1567—1596), der jüngste Sohn Philipps des Großmütigen, der die gesamten hessischen Lande unter seine vier Söhne geteilt hatte. Der erste Landgraf von Hessen war der Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich I. (1264—1308), aus dem Hause Brabant. Vom Jahre 1122—1247 war nämlich Hessen, das Land der alten Chatten, im Flußgebiet der Werra, Fulda, Eder und Lahn gelegen, mit der Landgrafschaft Thüringen vereinigt. Vorher gehörte es zum Herzogtum Franken. Der deutsche König Konrad I. und sein Bruder Eberhard waren Herzöge von Franken und Herren von Hessen. Nach dem Verfall des Konradinischen Hauses kamen die hessischen Lande an verschiedene Grasengeschlechter und schließlich durch Erbschaft an Thüringen. § 1. Hessen mit Thüringen vereinigt (1122—1247). Von den Landgrafen von Thüringen, die zugleich Herren von Hessen waren, seien erwähnt Hermann I. (1190—1217), ein Vetter des Kaisers Heinrich Vi. An dem kunstsinnigen, aber leichtlebigen Hofe Hermanns fand außer Wolfram von Eschenbach und anderen Sängern auch Walther von der Vogelweide Aufnahme. Das geräuschvolle Treiben, das dort herrschte, schildert er in dem launigen Lied: Der in den ören siech von ungestillte st, daz ist min rät, der laz den hof ze Düringen fr!. Bekanntlich verlegt die Sage auch den Sängerkrieg auf der Wartburg in die Regierungszeit Hermanns. Sein Sohn Ludwig Iv. (1217—1227) war vermählt mit Elisabeth, der Tochter des Königs Andreas Ii. von Ungarn. Schon als vierjähriges Kind wurde sie auf die Wartburg gebracht und mit Ludwig erzogen, dem sie im zarten

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 1

1911 - Breslau : Hirt
Kurzer Abri der Geschichte und Verfassung des Eroherzogtums Hessen. Von Professor 5t. Henkelmann, Oberlehrer am Groh. Gymnasium zu Bensheim a. d. B. 1. Geschichte. bersicht. Das Groherzogtum Hessen, bestehend aus den drei Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen mit zusammen 7690 qkm Flcheninhalt und 1282000 Einwohnern, ist eine Schpfung der Neuzeit und erhielt im wesentlichen seine heutige Gestalt durch den Wiener Kongre (1815). Schon im Jahre 1806 hatte der Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt den Titel eines Groherzogs von Hessen angenommen. Der Begrnder der Hessen-Darmstdtischen Linie ist Landgraf Georg I. (15671596), der jngste Sohn Philipps des Gromtigen, der die gesamten hessischen Lande unter seine vier Shne geteilt hatte. Der erste Landgraf von Hessen war der Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich I. (12641308), aus dem Hause Brabaut. Vom Jahre 11221247 war nmlich Hessen, das Land der alten Chatten, im Flugebiet der Werra, Fulda, Eder und Lahn gelegen, mit der Landgrafschaft Thringen vereinigt. Vorher gehrte es zum Herzogtum Franken. Der deutsche König Konrad I. und sein Bruder Eberhard waren Herzge von Franken und Herren von Hessen. Nach dem Verfall des Konradinischen Hauses kamen die hessischen Lande an verschiedene Grafengeschlechter und schlielich durch Erbschaft an Thringen. 1. Hessen mit Thringen vereinigt (11221247). Von den Landgrafen von Thringen, die zugleich Herren von Hessen waren, seien erwhnt Hermann I. (11901217), ein Vetter des Kaisers Heinrich Vi. An dem kunstsinnigen, aber leichtlebigen Hofe Hermanns fand auer Wolfram von Eschenbach und anderen Sngern auch Walther von der Vogelweide Aufnahme. Das geruschvolle Treiben, das dort herrschte, schildert er in dem launigen Lied: Der in den ren siech von ungestillte si, daz ist min rt, der laz den hof ze Dringen fr!. Bekanntlich verlegt die Sage auch den Sngerkrieg auf der Wartburg in die Regierungszeit Hermanns. Sein Sohn Ludwig Iv. (12171227) war vermhlt mit Elisabeth, der Tochter des Knigs Andreas Ii. von Ungarn. Schon als vierjhriges Kind wurde sie auf die Wartburg gebracht und mit Ludwig erzogen, dem sie im zarten

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 15

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 15 — 4. Die Schlacht bei Worringen und die Erhebung Düsseldorfs zur Stadt. Die Grafen von Berg und die Erzbischöfe von Cöln. Das Landesgebiet der Grafen von Berg grenzte im Westen unmittelbar an den Rhein; dennoch besaßen sie an diesem Strome kernen einzigen befestigten Platz, so daß sich ihre Untertanen auch nicht an bet" Schiffahrt und dem Handel auf dem Rheine beteiligen konnteu. Deshalb war das Streben der Grafen von Beig unablässig darauf gerichtet, sich an dem Rheine einen festen Stützpunkt für den Handel zu sichern. Sie wurden aber daran gehindert durch die Erzbischöse von (£öln, die damals zugleich weltliche fürsten und die mächtigsten Herrscher am Niederrhein waren. Ihr Gebiet erstreckt sich aus der linken Rheinseite von Remagen bis Urdingen, umfaßte also auch den linksrheinischen Teil des heutigen Düsseldorf. Sie hatteu nach und nach alle Handelsstraßen und Zollstätten am Niederrhein in ihren Besitz gebracht und erhoben von den^Waren, die auf dem Rheine und den Handelsstraßen längs des Stromes befördert wurden, hohe Zölle. Dadurch wurde aber nicht nur dav Erwerbsleben in den angrenzenden Ländern, sondern auch ganz besonders der Wohlstand der gewerbtätigen Bewohner Cölns schwer geschädigt. Die Bürger dieser Stadt vereinigten sich darum zum Schutze ihres Handels mit den Grafen von Berg und Jülich gegen die Erzbischöse von Eöln. Am Ende des 13. Jahrhunderts fand sich für die Verbündeten eine Gelegenheit, die Macht des gemein* sainen Gegners zu brechen. Der Limbnrgische Erbfolgestreil. Während der Regierungszeit des Kaisers Rudolf von Habsburg entbrannte am Niederrhein und in feinen Nachbargebieten ein blutiger Krieg, an dem fast alle Fürsten zwischen Rhein und Maas sowie der benachbarten Länder beteiligt waren. Er heißt der Limbnrgische Erbfolgestreit, weil er wegen der Erbfolge in dem Herzogtum Limburg veranlaßt wurde. Dieses Land lag auf dem rechten Ufer der Maas und umfaßte Gebietsteile von Belgien, Holland und der Rheinprovinz. Bon rheinischen Städten gehörte u. a. Eupen zu diesem Herzogtum. Im Jahre 1280 starb der Herzog Wilhelm von Limburg ohne männliche Nachkommen. Seine einzige Tochter Irmgard war mit dem Grasen Reinald von Geldern vermählt, der das Land nach dem Tode seines Schwiegervaters in Besitz nahm. Als aber Irmgard 1282 kinderlos starbt erhob Graf Adolf V. von Berg als ein Neffe des verstorbenen Herzogs ebenfalls Ansprüche auf das schöne und wohlhabende Ländchen. Der Gras von Geldern erkannte indes diese Ansprüche nicht an und hielt das Land besetzt. Da trat

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 367

1861 - Münster : Coppenrath
— 367 — Republik sich diesen zum Könige ausbat; und so wurde Lud- wig im Juni 1806 König von Holland. Murat, des Kai- sers Schwager, wurde Großherzog von Berg und Cleve; der Marschall Berthier Herzog von Neufchatel (Neuenburg) in der Schweiz. Auch für die übrigen Großen des Hauses und der Armee wurde eine Menge Hcrzogthümer und Großlehen in den neuen Erwerbungen, besonders in Italien, errichtet. Per Rheinbund, 12. Juli 1806. — Um das Schicksal unseres, ohnehin schon tief gebeugten, Vaterlandes zu vollen- den, stiftete Napoleon den Rheinbund, durch welchen vorerst sechzehn deutsche Fürsten sich von Kaiser und Reich lossagten, sich zu einem Bunde vereinigten und Napoleon als den Pro- tektor oder Schutzherrn desselben anerkannten. Für diesen Schutz gaben sie das Versprechen ab, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz Ii. den deutschen Kaisertitel, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab und führte seit dem 6. August 1806 den schon 1804 ange- nommenen Titel Franz I., Kaiser von Oesterreich. So endete das tausendjährige deutsche Reich! — Der letzte deutsche Kaiser, der einundzwanzigste des erlauchten Habs- burgerstammes, hatte seiner großen Vorfahren nicht unwürdig gestritten gegen den Riesen der Zeit und jedes Opfer an Gut und Blut gebracht, er fast allein, um Deutschlands Ehre zu retten. Daß aber der edle Kaiser Franz auch in der Folge Deutsch- land noch immer warm im Herzen trug und für dessen Frei- heit und Ehre Alles einzusetzen stets bereit war, werden wir später sehen. 77. Preußens unglücklicher Krieg gegen Frankreich (1806 und 1807). Von den Hauptmächten Europas stand fast nur noch Preußen unangefochten da. Der König, Friedrich Wil- helm Iii., der unablässig bemüht war, seinem Volke das

5. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 34

1894 - Breslau : Hirt
34 Die Fürstentümer. Ix. pie Fürstentümer. 1. Das Fürstentum Lippe-Detmold. Das Fürstentum Lippe-Detmold hat einen Flächeninhalt von 1222 qkm mit 128400 Ew.. darunter 121000 Ref. und Lutheraner, 5000 Katho Wen, 2000 Israeliten. Es bildet ein zusammenhängendes Ganzes zwischen dem linken Weserufer und dem Teutoburger Walde in schöner Abwechselung von Hügel und Ebene. Die höchsten Erhebungen sind der Köterberg (500m), der Velmer- stot, (470 m) und die Groteuburg, (390 in) mit dem Hermannsdenkmal (f. Bild S. 45) bei Detmold. Die Keuperformatiou herrscht im ganzen Lande vor. Zum Fürstentum Lippe-Detmold gehört als sog. Exklave an der Lippe das Amt Lipperode-Kappel, unter dem preußischen Amtsgericht Lippstadt. Von diesem ältesten Besitz des aus der Karolingerzeit stammenden Geschlechts ist der Name Lippe auf die später erworbeneu Besitzungen zwischen Weser und Teutoburger Wald übertragen worden. Das lippische Land berührt mit einer Spitze die Weser, in welche die andern Flüsse des Landes: Werre, Exter, Kalle sich ergießen; die Emmer durchfließt den südöstlichen Teil des Fürstentums. Das Klima ist milde und gesuud, im Mittel 0—4° C. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Ackerbau und Ziegelbrennerei. Außer Raseneisen, Schwefel- kies, Braunkohle und Schiefer liefert das Land keine Mineralien. Mineralquellen find zu Meinberg und Salzuffeln, an letzterem Orte auch eine Saline; auf den Höhen überall stattlicher Hochwald. Alljährlich ziehen 12 000 Ziegel- brenner in alle Lande, auch über Deutschland hinaus, und kehren mit reichem Lohne zurück. Die Industrie beschäftigt sich mit Cigarrenfabrikation, Leinen- Weberei, Gerberei und Brauerei, aber nur in geringem Umfange. Die Lemgo er Meerschaumwaren sind weit und von alters her berühmt. Die Stärkefabrik Hoffmann & Cie. in Salzuffeln ist hervorzuheben, weil sie die größte dieser Art auf dem Kontinent ist. Bis 1529, wo die Reformation unter Simon V. Eingang fand, hießen die Herrscher des Landes Edelherrn, unter diesen großartige Gestalten wie Bernhard I. (1113—1144j, der dem Geschlechte den Namen von der Lippe zulegte, Bernhard Ii., Hermann Ii., deren jüngere Brüder mehrfach die deutschen Bischofsstühle, besonders in Münster und Pader- born, zierten. 1529 nahm Simon V. den Grafentitel an. Dessen Enkel Simon Vi. (1563—16j3) trat zur reformierten Kirche über. Er ist der Stammvater der beiden Linien von Lippe. Sein ältester Sohn stiftete die Linie Lippe-Detmold; sein jüngster nach dem Aussterben der alten Grafen von Schaumburg 1649 die Linie Schaumburg- Lippe lbückeburg). Im Jahre 1729 wurde Simon Heinrich Adolf in den Reicks- sürstenstand erhoben und dessen Enkel Leopold 17s9 in dieser Würde bestätigt. 1897 wurde Lippe-Detmold als Rheinbundsstaat souverän und trat 1813 dem deutschen Bunde bei. Die damalige Fürstin-Witwe Paul ine (f 1822) gab dem Ländchen die erste Konstitution (Verfassung). Der gegenwärtig regierende Fürst heißt Friedrich Waldemar, geb. 18. April 1824. Das ursprüngliche Geschlechtswappen, die „Lippische Rose", ist eine süns- blätterige rote Rose im silbernen Felde, das jetzige Wappen ein Schild mit neun Feldern; die Landesfarbe ist Gelb-Rot. Seit 1786 gilt im Lande Gemeinschaft der Güter unter Ehegatten; bei den Bauerngütern herrscht Unteilbarkeit und Anerbrecht. Das Fürstentum bildet einen eignen Landgerichtsbezirk mit dem Sitz des Landgerichtes in Detmold. Als Oberlandesgericht fungiert laut Vertrag vom 4. Jan. 1879 das preußische Oberlandesgericht in Celle.

6. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 358

1837 - Heidelberg : Winter
558 Politische Geographie. 11. Das Herzogthum Holstein. (Siehe Dänemark.) 12. Das Großherzogthum Luxemburg. (Siehe Kö- nigreich der Niederlande.) 13. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar entstand aus einer Theilung der den Fürsten Ernestinischer Linie gehö- rigen Länder, welche nach dem Tode deö Herzog Johann Fried- rich (1554) an die beiden Hauptzweige Weimar und Gotha er- folgte. Stifter des Weimartschen Hauses war Herzog Wilhelm/ (11(162), besten Land 1815 zum Großherzogthum erhoben ward; Stifter der Gothaer Linie, die sich 1680 in sieben Zweige theilte, Herzog Ernst der Fromme (1 1675). Von ihm stammen noch die drei folgenden Fürstenhäuser, deren Länder durch das Aus- sterben der übrigen bedeutend vergrößerst wurden. 14. Das Herzogthum Sachsen -Meruingen. 15. Das Herzogthum Sachsen-'Altenburg. 16. Das Herzogthum Coburg-Gotha. 17. Das Herzogthum Braunschwetg ursprünglich aus Besitzungen des Hauses Welf-Este zusammengcsezt; seine Re- genten nähmen den Herzogstitel an und erhielten durch Erb- schaft die Besitzungen der Grafen von Blankenburg. 1806 wurde das Land für Napoleon in Besitz genommen und später dem Königreich Westphalcn einverleibt, bis cs nach der Schlacht bei Leipzig (1813) wieder in die Hände seines alten Fürstenhauses kam. 18. Das Herzogthum Nassau. von dem in ihm liegen- den Stammschlosse seines durch die alten Grafen von Laurenberg gestifteten Fürstenhauses so genannt, das sich im Izten Jahrhun- dert in die Walramische und Ottonische Linie theilte, zu deren ersterer die Regenten dieses Landes gehören, welche 1688 in den Fürstenstand, und 1806 zur herzoglichen Würde erhoben wurden. 19. Das Großherzogthum Meklenburg-Schwerin und das ihm verwandte folgende Großherzogthum ist aus den Besitzungen des im 12. Jahrh, lebenden Obotritenfürsten Pribis- lauö und erhielt seinen Namen von dem allen Hauptorte Meklcn- burg. Später wurde das Land vielfach getheilt, seine Regen- ten 1348 zu Herzogen erhoben, im dreißigjährigen Kriege aber entsezt, Wallenstein zum Herzog von Meklenburg gemacht, bis Gustaph Adolph 1632 sie wieder in ihre Länder einsezte. Seit 1695 waren die andern Linien ausgcstorbcn, die beiden noch übrigen theilten sich (1701) in die Meklenburgischcn Lande, traten 1808 dem Rheinbünde bei, und nahmen später den grpßherzog- lichcn Titel an. 20. Das Großherzogthum Meklenburg-Strelirz. 21. Das Herzogthum Oldenburgs früher Grafschaft, 1667 an Dänemark gefallen, wo die Könige Nachkommen eines Grafen von Oldenburg sind, wurde 1667 an einen Großfürsten von Rußland abgetreten, von diesen aber später dem Herzoge von Holstein-Gottvrp übergeben, und 1776 unter dem Namen Oldenburg zum Herzogthum erhoben. Im Jahr 1810 wurde

7. Geschichte der Neuzeit - S. 6

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 6 — Lüneburg, Mecklenburg und Pommern; Fürst von Anhalt; Graf von Mansfeld; Hochmeister des deutschen 1525. Ordens Albrecht von Brandenburg verwandelt das Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum; dazu viele Städte, wie Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Hamburg, Lübeck, Bremen und Magdeburg. Dagegen Verbindung der altgläubigen Fürsten zur Aufrechterhaltung der Lehre. 1524. Versammlung der süddeutschen zu Regensburg, 1525. Der norddeutschen zu Dessau. (Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg.) Verbindung von Revolution und Reformation. 1522—23. 1) Adelskrieg. Streben der Ritterschaft nach Teilnahme am Reichsregiment. Umsturz der geistlichen Fürstentümer. 1522. Franz von Sickingen greift den Erzbischof von Trier an. Sickingen vom Pfalzgrafen bei Rhein und Philipp von Hessen zum Rückzüge gezwungen, auf seiner Burg Landstuhl belagert. 1523. Landstuhl übergeben. Sickingen stirbt. Hutten stirbt auf Ufnau. 2) Bauernkrieg. 12 Artikel, worin neben Freiheit von Fischerei und Jagd Aufhebung der Leibeigenschaft verlangt (zum Teil von Luther gebilligt). Allgemeiner Aufstand in Franken und Schwaben. Sturm auf die Ritterburgen. (Götz von Berlichingen.) 1525. Truchseß von Waldburg schlägt die schwäbischen Bauern bei Böblingen und Sindelfingen; mit den Kurfürsten von Pfalz und Trier die odenwälder bei Königshofen a. d. Tauber. Die rheinischen Bauern von Pfalz und Trier geschlagen, die elsässischen vom Herzoge von Lothringen. Furchtbares Strafgericht.

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 362

1847 - Leipzig : Engelmann
362 Das Zeitalter der Reformation. sich auf zwei Tagemärsche der bestürzten Hauptstadt näherte, da bot 1544- Franz eilig die Hand zum Frieden, der dann auch in Crespy unter der Bedingung, daß alle Eroberungen herausgegeben würden, zum Abschluß kam. Die dem König gelassene Aussicht, Mailand für einen seiner Söhne zu gewinnen, war nur eine Täuschung. Das Ueberge- wicht der Habsburger in Italien blieb fortan unbestritten. Mar; Bald nachher starb Franz I. Ein ausschweifendes Leben stürzte ihn im 50. Jahre ins Grab. Er besaß alle Eigenschaften zu einem großen Fürsten, hätten nicht Genußsucht, Despotie und Unbesonnenheit ihn auf Irrwege geführt. Er hob die klassischen Studien und die Universität (Collège de France); er unterstützte Gelehrte, Künstler und Dichter, die ihm dafür reichliches Lob spendeten; er beförderte Gewerbfleiß (Seiden- spinnerei in Lyon), legte den Grund zur franz. Seemacht und trug zur Verbesserung des Kriegswesens bei. Aber für Volksfreiheit, Bürger- und Menschenrechte hatte er keinen Sinn. b) Zunehmende Spaltung in Deutschland. 8.447. Herzog Ulrichs Rückkehr nach Würtemberg (1534). Wie Frankreich und der Papst des Kaisers Uebermacht in Italien fürchteten, so die deutschen Fürstell die Vergrößerung des ösircich. Hauses im Süden und Osten. Besonders fühlten sich die ringsum von östreich. Gebiet ein- geschlossenen Herzoge von Bayern dadurch beunruhigt und machten nicht selten gemeine Sache mit den prot. Fürsten gegen die Habsburger, mit denen sic doch wieder gleiches kirchliches Interesse hatten. Dies zeigte sich besonders in der Würtembcrger Angelegenheit. Herzog Ulrich von Würtemberg nämlich, ein jähzorniger, tyrannischer Mann, der aus Eifersucht einen Ritter seines Hofs (Hans von Hutten) mit eigener Hand erschlagen, seine Gemahlin, eine bayerische Fürstentochter, durch Mißhand- lung zur Flucht gezwungen, seine Unterthanen gedrückt und die Reichsstadt Reutliilgen erobert hatte, wurde endlich wegen Landfriedensbrllch ge- ächtet und durch den schwäbischen Blind (§.429), dem Reutlingen angehörte, und in welchem der Herzog von Bayern die Feldhauptmann- (1519). schaft führte, von Land und Leuten vertrieben. Während der 14 Jahre, die er als Flüchtling im Ausland zubrachte, stand sein Herzogthum unter östreich. Verwaltung, da der schwäbische Bund dasselbe für den Ersatz der Kriegskosten an den Kaiser verpfändet und dieser seinen Bruder Ferdinand damit belehnt hatte. Als dieser aber anfing, das Land als sein Eigen- thum zu behandeln, erwachte das Mißtrauen der Fürsten, besonders der bayerischen. Sie begünstigten daher die Flilcht von Ulrichs Sohn aus östreich. Gefangenschaft in demselben Augenblick, wo die Auflösung des schwäb. Bundes dem Landgrafen Philipp von Hessen den Gedanken eingab, den an seinem Hofe als Flüchtling lebenden Herzog nach Würtem- berg zurückzuführen. Unterstützt von Frankreich zog Philipp mit einem wohlgerüsteten Heer nach Schwaben, besiegte den östreich. Statthalter bei

9. Mittelalter - S. 224

1896 - Stuttgart : Neff
— 224 — schloss die Mehrzahl der Stände, d. h. der Städte und des Landadels, 1440 den preussischen Bund. Weder die Bemühungen eines päpstlichen Legaten noch das (nach manchen Querzügen und „Ehrungen“ von beiden Seiten erfolgende) Verbot des Bundes durch Kaiser Friedrich Ende 1453 waren wirksam. Der preussische Bund sagte sich Anfang 1454 vom Orden los u nd unterstell te sich der Ober ho h eit Casimir s Iv. von Polen, dem Thorn, Elbing, Danzig alsbald die Thore öffneten und huldigten. Einen 13jährigen, blutigen und verheerenden, wechselvollen Kampf, in dem die Söldner des Ordens 1456 die westpreussischen Burgen an den Feind verkauften und auch Marienburg 1460 an diesen verloren ging, beendigte der Thorner Frieden 1466, durch den Westpreussen (Kulmer Land, Michelau, Pommerellen, Marienburg, der grosse und der kleine Werder) an Polen und das dem Orden verbleibende Ostpreussen unter Polens Oberlehnsherrschaft kam. Auf Reichstagen hatte man für den bedrängten Orden schöne Worte gehabt, nachher entrüstete man sich über den Frieden. Friedrich, der bei seiner damaligen Lage auch bei besserem Willen kaum etwas hätte thun können, hat den Thorner Frieden nie anerkannt. In Westpreussen waren die Polen bemüht, das Deutschtum möglichst zu verdrängen, sowie die von ihnen zugesagte Selbständigkeit der Städte zu mindern. Die Grafschaft Holstein kam (zusammen mit dem Herzogtum Schleswig, das dänisches Lehen war) nach dem Tode des Grafen Adolf Viii. (1428—59), mit dem das Haus Schauenburg-Rendsburg ausstarb, durch Wahl der Stände und einer Bestimmung Adolfs entsprechend 1460 an dessen Neffen Christian I. von Dänemark, den ersten dänischen König aus dem Hause Oldenburg. Friedrich erhob 1474 die Grafschaft Holstein mit Stormarn und dem Lande Dietmars (das bis dahin nicht dazu gehört hatte) zu einem Herzogtum und verlieh es Christian I. und seinen Nachkommen. Die zwei Söhne Christians I., König Johann und Herzog Friedrich, gemeinsame Regenten Schleswig-Holsteins, versuchten die sächsisch-friesischen Dietmarschen zu unterwerfen, die schon längst bei formeller Oberherrlichkeit des Bremer Erzbischofs ein demokratischer Bauernfreistaat mit gut organisierter Landwehr und vollständig unabhängigem, durch Wahl besetztem Gericht geworden waren; aber das an Zahl überlegene Ritter- und Söldnerheer wurde bei Hemmingstedt 1500 völlig geschlagen. (1559 mussten die Dietmarschen sich nach ihrer Niederlage bei Heide dem herzoglichen Regiment unterwerfen.) Ueber Luxemburg und Holland s. § 70.

10. Das Deutsche Reich - S. 395

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 395 befanden sich die Konradiner, von denen Konrad I. den Königsthron bestieg (911). Später waren unter den Dynastengeschlechtern des Landes die Gisonen, Grafen von Gudensberg, die angesehensten. Als Landgraf Ludwig I. von Thüringen (1099—1127) die Erbtochter des letzten derselben geheiratet hatte, wurde er von den hessischen Großen als Landesherr anerkannt. Nach dem Aussterben des thüringischen Mannesstammes (1247) wnrde der Tochterssohn des letzten Landgrafen, Heinrich I. (von Brabant) Erbe von Hessen und Begründer des hessischen Fürstenhauses. Beim Tode Philipps des Großmütigen, der die Reformation einführte (1526), trat eine Teilung ein und es bildeten sich die Linien Hessen-Kassel (Stammvater Wilhelm) und Hessen-Darmstadt (Begründer Georg); erstere wurde 1866 entthront, letztere besteht noch im Großherzogtum. Nassau wurde in früher Zeit von Alemannen bewohnt, welche den Franken unterlagen. Nach dem Verfall des fränkischen Reiches traten unter den dortigen Dynasten die Grasen von Lanrenbnrg hervor, später (nach einer ihrer Burgen) Grafen von Naffan genannt. Durch Teilung entstanden (1255) die Walramsche und die Ottonische Linie, die sich weiter spalteten Die letztere nahm von dem Fürstentum Orange (in der Danphinee) den Titel der „Prinzen von Nassan-Oranien" an und erhielt uach der napoleonischen Zeit die Herrschaft über Holland; die erstere bestand zu Ausang nnsers Jahrhunderts noch in den Linien Usingen und Weilbnrg, die in der napoleonischen Zeit zur Herzogs- würde erhobeu wurden. Im Jahre 1816 vereinigte die weilburgische Linie das ganze Gebiet, verlor dasselbe jedoch durch den Krieg von 1866 an Preußen. Das Christentum predigte in den hessischen Gauen Bonifatius (seit 722); er errichtete Kirchen zu Amöneburg, Fritzlar und Fulda. — Der Tochtersohn der heiligen Elisabeth, Heinrich I., konnte nur nach schweren Kämpfen sich im Besitze Hessens behaupten. — In der Reformationszeit war Hessen wiederholt der Schauplatz sehr wichtiger Ereignisse (vgl. den Schmalkaldischen Bund der evangelischen Fürsten, das Religionsgespräch zu Marburg zwischen Luther und Zwingli); als Stützpunkt für die Reformation stiftete Philipp der Großmütige die Universität Marburg. Seine vier Söhne teilten das Land, doch entstanden, da zwei derselben kinderlos starben, nur die Wilhelmsche und Georgsche Linie. Die erstere, welche in Hessen-Kassel regierte, vergrößerte ihr Gebiet im Laufe der Zeit durch die hennebergische Herr- schast Schmalkalden (1583), die halbe Grafschaft Schaumburg (Rinteln, 1647), das Fürstentum Hersfeld (1648), das Fürstentum Hanau (1736), das Fürstentum Fritzlar mit Amöneburg, die Reichsstadt Gelnhausen (1803, gleichzeitig wurde die Kurwürde erworben) und (durch Tausch) das Fürstentum Fulda (1815). Seit 1806 war Kur- Hessen sieben Jahre lang der Hauptbestandteil des Königreichs Westfalen (Haupt- stadt Kassel)'/ dann kehrte der Kurfürst zurück. Nachdem der letzte derselben im Kriege mit Preußen sein Land verloren hatte, wurde (1867) aus diesem ein kommunal- ständischer Verband gebildet, welcher den ehemaligen Staatsschatz als Dotation für gemeinsame Bedürfnisse erhielt. — Die Ottonische Linie des Hauses Nassau hatte sich uicht nur in Deutschland, sondern namentlich auch in den Niederlanden außer- ordentlich bereichert und bei der Losreißung der letzteren von Spanien die Erb- statthalterwürde der nunmehrigen Republik erworben. Die Prinzen von Oranien- Nassau verloren, weil sie nicht dem Rheinbunde beitraten und überhaupt nicht Freunde Frankreichs waren, ihren deutschen Besitz, während gerade die beiden Zweige der Walramschen Linie damals von Napoleons Gnaden sich bedeutend an Land- besitz bereicherten. Im Jahre 1813 bekamen die Oranier ihre deutschen Gebiete wieder zurück, traten dieselben aber 1815 an Preußen ab, welches sie wiederum gegen andre Landesteile Nassaus austauschte. Nachdem der Usingische Zweig der Walramschen Linie (1816) ausgestorben war, bildete Nassau unter dem Weilburgischen bis 1866 ein abgerundetes, reiches und blühendes Land, das eine willkommene Er- Werbung Preußens bildete. Zu dem 1866 entstandenen Bezirke Kassel sind die
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